Schlaum

21
Nov
2010

Hunde haben kein Verständnis für Grundkonzepte wie Umziehen (Übersetzung)

Das Folgende ist eine Übersetzung dieses Beitrages. All credit goes to the original creator / Alle Lorbeeren gehen an diese Frau, die ein so witziges Blog führt, dass ich daraus einen Beitrag übersetzen musste: Allie Brosh
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Hunde haben kein Verständnis für Grundkonzepte wie Umziehen

Das Packen all deiner Habseligkeiten in einen Kleintransporter, um sie anschließend durch mehrere Bundesstaaten zu transportieren, ist fast so anstrengend und sinnlos wie der Versuch, vor Lava in Schwimmflossen davonzulaufen.



Ich weiß das, weil mein Freund Duncan und ich letzten Monat von Montana nach Oregon umgezogen sind. Aber so furchtbar dieser Umzug für uns auch war, das war nichts im Vergleich zu der Verwirrung und Unsicherheit, die unsere zwei Hunde durchstehen mussten.

Unser erster Hund ist – vorsichtig gesagt – einfältig. Unser andere Hund ist ein neurotischer Schäferhund-Mix mit quälend geringem Selbstwertgefühl, der die Rolle des “Helferhundes” für unseren einfältigen Hund übernommen hat. Keiner der beiden Hunde ist gut mit Mechanismen zur Problembewältigung irgendeiner Art ausgestattet.

Als wir mit Packen anfingen, wusste der Helferhund sofort, dass etwas im Busche war. Ich konnte feststellen, dass sie etwas wusste, da sie extrem melodramatisch wird, wenn sie mit einer noch so unbedeutenden Menge an Unsicherheit konfrontiert wird. Sie begann, mir überall hin zu folgen, wobei sie gelegentlich innehielt, um sich in einer übertrieben missmutigen Weise auf den Boden plumpsen zu lassen – denn vielleicht würde mir das klarmachen, wie egoistisch ich mich verhielt, indem ich trotz ihres offensichtlichen emotionalen Unbehagens fortlaufend weiterpackte.





Als das Seelen-durchdringende Pathos, mit dem sie mich bestrahlte, mich nicht davon abhalten konnte, weiterhin Dinge in Kartons zu packen, wurde der Helferhund zunehmend instabil. In den darauffolgenden Tagen versank sie langsam ins psychologische Chaos. Der einfältige Hund blieb unbeeindruckt.





Zum Leidwesen des Helferhundes brauchten wir fast eine Woche, um alles einzupacken. Als wir schließlich bereit waren, den ersten Teil unserer zweitägigen Reise nach Oregon zu beginnen, schien sie fast vollständig überzeugt, dass sie jeden Augenblick sterben würde. Sie verbrachte die gesamte Autofahrt mit unkontrollierbarem Sabbern und Zittern.



Aber der einfältige Hund schien die Reise zu genießen.



Auch wenn sie sich sieben mal übergab.







Sie schien das Übergeben tatsächlich zu mögen. Für den einfältigen Hund war das Erbrechen wie eine magische Kraft, von der sie nie wusste, dass sie sie besaß – die Fähigkeit, endlos Essen zu erschaffen. Ich war weniger begeistert über die Entdeckung, denn sie verwandelte meinen Hund in ein schreckliches Kotze-produzierendes Perpetuum Mobile. Immer, wenn ich sie auf dem Rücksitz würgen hörte, musste ich so schnell wie möglich halten, um sie davon abzuhalten, ihren Magen nachzuladen und den gesamten Zyklus wieder von vorn zu beginnen.

Aber so weit es den einfältigen Hund betraf, war es der beste, aufregendste Tag ihres Lebens.



Bis wir für die Nacht in Umatilla hielten, kam es dem einfältigen Hund nicht in den Sinn, dass es einen Anlass gab, sich zu fürchten. Aber gegen zwei Uhr morgens begriff der einfältige Hund schlussendlich, dass etwas anders war und sie vielleicht beunruhigt sein sollte.



Dieser spezielle Hund ist nicht gerade dem Begabten-Spektrum zuzuordnen, wenn es um das Problemlösen geht. In der Tat hat sie nur eine erkennbare Methode der Problemlösung und es ist nicht mal wirklich eine Methode.



1) Sich klarwerden, dass es ein Problem gibt.
2) 19 Sekunden warten
3) Bleibt das Problem bestehen, mit dem Ausstoß hochfrequenter Töne beginnen.
4) Mit dem Ausstoß hochfrequenter Töne fortfahren, bis das Problem behoben ist

Aber das Ausstoßen hochfrequenter Töne wird dein Problem nicht lösen, wenn dein Problem eine völlige Unfähigkeit zur Bewältung von Veränderung ist. Zum Leidwesen aller Beteiligten verstand der einfältige Hund dieses Konzept nicht und sie legte geradewegs los und machte eine nicht enden wollende Menge von Lärm, der gerade aufdringlich genug war, um schlafen unmöglich zu machen.

Nach einer Stunde vergeblicher Versuche, den einfältigen Hund zu trösten, wurde ihr durchgehendes hochfrequentes Katastrophen-Notsignal ein riesiges Problem.

Ich versuchte, dem einfältigen Hund meinen Unmut zu kommunizieren, aber Kommunikation mit dem einfältigen Hund geht üblicherweise so:


Nein! Böser Hund!

Geräusche! Du machst Geräusche! Ich auch! Wir sind Geräusche-machende Freunde!

Sei still!

Mehr Geräusche!!

Du machst alle unglücklich!


Sie würde dieses Geräusch bis in alle Ewigkeit machen, wenn sie es für notwendig hielt. Wir versuchten alles, von zusammen kuscheln bis zum Einsperren im Bad, aber nichts davon war auch nur das geringste bisschen effektiv.








Der einfältige Hund hielt die Geräuschkulisse die ganze Nacht über aufrecht und war am nächsten Morgen immer noch gut bei der Sache. Als wir die Hunde ins Auto luden, brach das vom einfältigen Hund ausgehende hochfrequente Fiepen schließlich den Helferhund. Der Helferhund heulte in tiefer Seelenqual auf, was den einfältigen Hund erschrak. In ihrer Überaschung entrutschte dem einfältigen Hund ein kurzes Kläffen, was den Helferhund weiter aus der Fassung brachte. Und so ging es weiter in einer erbarmungswürdigen positiven Rückkopplungsschleife völlig unnötigen Lärms.





Als wir endlich an unserem neuen Haus ankamen, hatten sich die Hunde deutlich beruhigt. Bedauerlicherweise hatte es die Nacht zuvor geschneit und es lag noch Schnee in unserem Vorgarten und das war genug, um beide Hunde zurück in die Hysterie zu katapultieren.

Die einfältige Hund hatte entweder noch nie Schnee erlebt oder sie hatte vergessen, dass sie wusste, was es war, denn als wir sie aus dem Auto ließen, lief sie für etwa 7 Sekunden normal herum, dann bemerkte sie den Schnee und ihr schwacher kleiner Verstand schloss kurz.



Zuerst war der einfältige Hund freudig aufgeregt über den Schnee. Sie begann um den Hof zu paradieren, als ob sie der Star in einer Ein-Hund-Parade war - ihre kürzliche persönliche Krise wurde durch einem Anflug von Begeisterung verdeckt.


YAAEEY! Der Boden ist total verrückt! Ich bin ein Hund!

Das Paradieren wurde zum Herumspringen und das Herumspringen wurde zum chaotisch in dummen kleinen Kreisen Rennen. Dann hielt sie einfach an und starrte auf den Boden. Es gab einen sichtbaren Wandel in ihrer Haltung, als sie erkannte, dass sie Schnee nicht verstand und er überall war und sie wahrscheinlich Angst vor ihm haben sollte. Sie fing wieder an, das Geräusch zu machen.



Nicht überaschend interpretierte der Helferhund den Schnee als Zeichen ihres unmittelbar bevorstehenden Ablebens. Aber sie war so erschöpft von der Sorge um all die anderen Zeichen ihres Ablebens, dass sie einfach aufgab und ihren Tod akzeptierte. Sie sah zu uns herauf, halb im Schnee begraben. Ihre Augen waren mit Schmerz und Hilflosigkeit gefüllt, als ob sie dachte, wir hätten den Schnee für den alleinigen Zweck bestellt, um sie traurig zu machen.



Wir beschlossen, dass es wohl am besten sei, die Hunde nach drinnen zu bringen.

Als Bedingung für die Erlaubnis, Hunde in unserem Miethaus zu halten, hatte unsere Vermieterin uns das Versprechen abgenommen, dass wir nicht zulassen würden, dass die Hunde die Holzböden verkratzten. Wir erwarteten hier keine Probleme, weil es in der Vergangenheit keine gegeben hatte, aber sobald unsere Hunde Fuß in das Haus setzten, verwandelten sie sich in perfekt konstruierte Bodenzerstörmaschinen. Sie begannen so schnell sie konnten zu rennen, absolut ohne Grund – im Kreis herum jagend, um nicht in die Wände zu rasen.



Wir pferchten sie schlussendlich ins Schlafzimmer ein und verschlossen die Tür, um uns ein wenig Zeit zu geben, uns zu sammeln und einen Plan auszuhecken. Bis wir einige Vorleger bekommen oder die Hunde davon überzeugen konnten, dass es unnötig war, ohne Grund wie von der Tarantel gestochen herumzurennen, bräuchten wir einen Weg, um sie vom Verkratzen der Böden abzuhalten. Am Ende lief es darauf hinaus, dass wir in die Tierhandlung gingen und zwei Sätze Schlittenhund-Stiefelchen kauften. Es war der einzige Weg.

Es ist einfach, sich vorzustellen, dass ein Hund, der vor kurzem einen dramatischen Umbruch seines ehemals sicheren und vorhersehbaren Lebens erlebt hat, vielleicht nicht so gut darauf reagiert, plötzlich seltsame Objekte an allen vier Füßen befestigt zu haben. Dies war mit den Stiefelchen ganz sicher der Fall.

Der Helferhund geriet in Panik und versuchte, die Stiefelchen mit den Zähnen abzureißen.




Ich schimpfte mit ihr, und sie reagierte, als hätte ich ihr gesamtes Leben ruiniert.


Warum solltest du mir das antun?

Aber wenigstens hielt ihr immobilisierendes Selbstmitleid sie vom Abkauen der Stiefelchen ab.

Die einfältige Hund stand nur da und sah mich in einer Weise an, die nahelegte, dass sie nicht verstand, dass ihre Beine noch funktionierten.


Wo sind meine Beine?

Sie mussten die Stiefelchen zwei Tage lang tragen. Diese beiden Tage waren mit der höchstkonzentrierten Zurschaustellung überemotionalen Leidens gefüllt, die ich je erlebt habe. Der einfältige Hund verbrachte die meiste Zeit damit, verwirrt und verletzt aussehend in der Mitte des Raumes zu stehen und der Helferhund verweigerte das Laufen und entschied sich stattdessen dafür, wie ein sterbender Fisch durch das Haus zu flappen.





Die gesamte Leidenszeit war durchsetzt vom hochfrequenten Verwirrungs-Alarm des einfältigen Hundes.

Wir dachten langsam, dass unsere Hunde einen dauerhaften Schaden hatten. Nichts, was wir unternahmen, half in irgendeiner Weise, die Hunde zu überzeugen, dass wir nur die Häuser gewechselt hatten, unser neues Haus tatsächlich keine Art Todeslager war und wir eigentlich auch nicht vorhatten, sie für die Erfüllung eines Organ-Lese-Rituals zu töten. Trotz unserer Bemühungen trieben sie fortwährend in einem Meer der Verwirrung und der Schrecken umher und hielten nur an, um mitleiderregend dreinzuschauen.

Aber während des Auspackens fanden wir ein quietschendes Spielzeug, dass uns kurz vor unserem Umzug als Geschenk gegeben worden war. Wir baten das Spielzeug den Hunden an. Dies kann ein Fehler gewesen sein.

Bei der Entdeckung, dass das Spielzeug quietschte, wenn es kräftig zusammengedrückt wurde, vergaß der einfältige Hund sofort, daß sie jemals Zweifel oder Angst in ihrem Leben erlebt hatte. Sie stürzte sich auf das Spielzeug mit weitaus mehr Kraft als erforderlich, wieder und wieder und wieder. Die Logik hinter ihren plötzlichen Gemütsänderungen war unklar.


Dinge, die beim einfältigen Hund plötzlich Verständnis und Zufriedenheit mit Änderungen in ihrem Leben auslösen:

x Beruhigung und Unterstützung

x Der Fakt, dass es von vornherein nichts gab, wovor man Angst haben musste

x Zeit ist vergangen und nichts Schlimmes ist passiert.

x Einfache Logik

o Da ist ein Spielzeug und es macht Geräusche, wenn man es zusammendrückt.


Aber wenigstens war sie wieder glücklich.




Formatierungsprobleme bitte ich zu entschuldigen.

20
Okt
2006

Internet wird gebuehrenpflichtig

Die GEZ-Gebuehr auf Internet-faehige PCs und Handys ist beschlossen. Dass unsere gewaehlten Volksvertreter eine derartig am Leben vorbeigegriffene und unpopulaere Entscheidung tragen, zeigt einmal mehr, welchen Stellenwert Korruption und Kungelei in unserer modernen Demokratie eingenommen haben.

Dass diese Regelung hanebuechener Irrsinn ist, muss man eigentlich niemandem mehr erklaeren. Trotzdem haelt das unsere Grundversorgungsfreunde in der Politik nicht davon ab, eine freie Zukunftstechnologie mit einer Gebuehr fuer eine Technologie von Vorgestern zu belegen.

Was kann man tun?

Wer kein Vertrauen in die laufende Verfassungsbeschwerde hat, dem bleibt als letztes Mittel der zivile Ungehorsam.

Am besten die vorhandenen Rundfunkgeraete JETZT abmelden und der GEZtapo deutlich zeigen, dass so eine Aktion auch finanziell nach hinten los gehen kann.

30
Jun
2006

Fußball, achja...

    "ich wohn in nem kaff mit 2000 einwohnern... und hier fahren hupende autokorsos durch die gegend und leute auf den straßen singen 'FINAAAAAAAAALE OHOHO'"
Manchmal bin ich doch ganz froh, in Down Under zu sein.

5
Jan
2006

Rechtschreibung als Stilfrage

Der Spiegel 1/06 hat unter der Überschrift "Hit und Top, Tipp und Stopp" einen wunderbar treffenden Artikel über die Rechtschreibreform geschrieben, der momentan noch online einsehbar ist. Schnell lesen, bevor er kostenpflichtig wird.

"(...) Mit der Rechtschreibreform hat die Politik ein Regelwerk beschlossen, das die Bürger nicht gefordert hatten. Sie hat sich daran gemacht, die Schriftsprache zu erneuern, obwohl die Deutschen keinen Erneuerungsbedarf hatten. Sie hat sich eines Bereichs bemächtigt, für den sie gar nicht zuständig ist.

Die Reformer gingen dabei vor, als müssten sie eine neue Straßenverkehrsordnung erlassen. Alles sollte einfacher, übersichtlicher, logischer werden. Sie schnitten weg, was ihnen überflüssig erschien, sie zeigten wenig Respekt für das Gewachsene. Doch die Sprache ist keine Straßenverkehrsordnung. Sie ist ein sehr komplexes, häufig widersprüchliches, manchmal staunenswertes Gebilde, das sich über die Jahrhunderte entwickelt hat, ohne immer klaren, jedermann einsichtigen Regeln zu folgen. Wer sich an ihr zu schaffen macht, stößt schnell auf Widerstände. (...)"


Der Spiegel spricht in der Folge von "zivilem Ungehorsam" gegen die Reform. Mir kommt es eher so vor, als sei im Zuge des Reformwirrwarrs immer mehr Leuten die Rechtschreibung komplett egal. Sie kapitulieren vor der Rechtschreibung als ganzes, weil sie den unausgegorenen Reformänderungen im Detail nicht folgen können.

Nachdem ich mich eine Weile durch Chats und Foren bewegt habe und zunehmend "echte" Legasteniker nicht mehr von "unechten" (d.h. "gewordenen") unterscheiden kann, kommt mir der jahrzehntelange, verbissen bis ins Detail geführte Streit um eine einheitliche Rechtschreibung umso mehr wie ein Kampf gegen Windmühlen vor.

Zumal die Reform die Verwirrung auch selbst begünstigt. Man schaue sich nur mal an, welch seltsame Blüten die neuen Regeln zur Groß- und Kleinschreibung bzw. zur Getrennt- und Zusammenschreibung von Wörtern im Netz treiben. Da haben die Leute irgendwo aufgeschnappt, dass man heute viel mehr getrennt schreibt als früher - und schon wird "dem Gefühl nach" munter drauflosgetrennt, mit teil weise ab surden Ergebnissen und unter anglizismentreuer Weglassung des Bindestriches.

Und während die Kommission noch über Spezialfälle der Groß- und Kleinschreibung streitet, wird diese immer öfter einfach ignoriert. Manchmal aus Faulheit, oft aber auch aus Prinzip.

Rechtschreibung wird somit für viele zur Frage des persönlichen Stils. Ich selbst schreibe so, dass ich mich wohl dabei fühle. Ich berücksichtige einige Neuerungen der Reform, die mir einleuchten und ignoriere andere, die ich nicht kenne oder die ich sinnlos finde. Wichtig ist dabei doch nur, dass die Lesbarkeit des Textes nicht leidet und der persönliche Umgang mit der Rechtschreibung konsequent betrieben wird - sonst wäre das schlechter Stil. Darüber, dass ich immer noch "schneuzen" statt "schnäuzen" (von Schnauze) schreibe, mokiert sich niemand. Und wenn, dann wird er Erbsenzähler und Klugscheißer genannt. ;)

In dem Sinne akzeptiere ich auch, dass unter anderem viele Blogger inzwischen konsequent klein schreiben. Jeder nach seiner Fasson - so wie schon damals, zu Luthers Zeiten.

9
Okt
2005

Feuchte Träume

Nein, nicht was ihr denkt. Die Überschrift ist bewusst irreführend gewählt, um Bettflüsterer auf eine falsche Fährte zu locken. Jehova! ;-)

Es geht aber sinngemäßg schon um "feuchte Erlebnisse", welche ich in meinen Träumen des öfteren habe, so oft, dass es mir als bemerkenswert auffällt: Ich weine. Es passiert im Traum etwas sehr tragisches und ich fange an, ungehemmt loszuheulen, wie der sprichwörtliche Schlosshund (woher kommt der Spruch "heulen wie ein Schlosshund" eigentlich? Was sind Schlosshunde und warum weinen sie? Ich kenne ja nur Schoßhunde, die nicht weinen, aber auch nicht schnurren, was ihnen gegenüber Katzen beispielsweise ein starkes Sympathiedefizit einbringt...).

Letzte Nacht war ich Severian, der "Held" des "Book Of The New Sun", in welchem ich vor dem Einschlafen noch gelesen habe. An einer Stelle sah ich mein Pferd (der richtige Begriff in Gene Wolfes Welt ist "Destrier") über einen Abgrund gehen und in die Tiefe stürzen. Daraufhin bin ich zusammengeklappt und habe wahre Wasserfälle geheult. Man sollte nun meinen, ein solches Erlebnis wäre zutiefst unangenehm - seltsamerweise ist aber das Gegenteil der Fall. Das Weinen hat im Traum etwas Befreiendes, geradezu Erlösendes - der Schmerz ist ein sehr angenehmer, den man immer tiefer erfahren möchte, indem man sich noch mehr "gehen" lässt. Man möchte gar nicht mehr aufhören zu heulen und den Schmerz der ganzen Welt aus den Tränensäcken drücken...

Ein Kleinkind, das immer wieder scheinbar grundlos losheult, mag das vielleicht nachvollziehen können...

Solche Träume habe ich jedenfalls immer wieder - und es sind wie gesagt schöne, intensive Träume, die nach dem Aufwachen lange nachklingen. Bemerkenswert finde ich mein Traum-Geflenne vorallem deshalb, weil ich in Wirklichkeit seit vielen Jahren nicht mehr richtig geweint habe.

Mir fällt hierbei übrigens noch etwas auf: In gewisser Weise verrate ich meinen eigenen Vorsatz, nichts über mein Gefühlsleben zu erzählen, in der Art, wie man es üblicherweise dem streng geheimgehaltenen Tagebuch anvertraut. Habe ich mich bereits des Webexhibitionismus schuldig gemacht?

Über mein Liebesleben erzähle ich hier jedenfalls nichts, dabei bleibt es! (insofern man voraussetzt, dass es da etwas zu erzählen gäbe)

27
Sep
2005

Wieviel Schlaf braucht der Mensch?

Normalerweise kenne ich mich als einen absoluten Langschläfer. 8 bis 9 Stunden brauche ich, um mich wohlzufühlen. Alles, was darunter liegt, ist Quälerei - dachte ich bisher. Und wer schonmal versucht hat, mich durch vorzeitiges Wecken vom Gegenteil zu überzeugen, kann froh sein, wenn er mit einigen leichten Blessuren davongekommen ist. (Nicht umsonst lasse ich mich von meiner Stereoanlage am gegenüberliegenden Ende des Zimmers wecken, da man Wecker und Handys zu leicht durch davonwerfen ruhig stellen kann.)

Im Moment überasche ich mich aber selbst, was eine interessante, weil seltene Erfahrung ist. Ich habe in den letzten zwei, drei Wochen kaum mehr als 6 Stunden geschlafen und war nach einer anfänglichen Umstellungsphase trotzdem absolut fit. Wie kommt das auf einmal? Sollte ich doch weniger Schlaf benötigen, als andere Menschen? Ich habe das Gefühl, im Moment "konzentrierter" zu schlafen, als sonst. Dabei hatte ich die Sorge, dass dieses intensivere Schlafen dazu führt, dass ich weniger träume, bzw. von den Träumen nach dem Aufwachen nichts mehr übrig bleibt - zu meiner Freude ist das aber nicht der Fall. Gerade in den letzten zwei Tagen habe ich so gut geträumt, dass ich noch den halben Tag so eine Art "Nachklingen" im Bauch hatte.

Von wisschenschaftlichen Untersuchungen, die gezeigt haben sollen, dass 7 Stunden Schlaf das lebensverlängernde Optimum sind, halte ich übrigens nicht viel. Jeder Mensch ist anders und jeder hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Da kann man keine pauschalen Aussagen treffen.

23
Sep
2005

Auf ein Neues (revisited)

Na sowas. Wer hätte damit gerechnet, dass ich hier nochmal was schreibe. Ich bin selbst ganz überascht, um nicht zu sagen perplex. Denn eigentlich kenne ich mich gut genug, um zu wissen, dass so ziemlich alles, was ich einmal anpacke, sich entweder beizeiten im Sande verläuft, gar nicht erst dem Stadium des Wäre-doch-mal-ganz-nett-Denkens entwächst oder aber mit Karacho vor den Baum fährt.
Dass ich nun doch den Weg zurück gefunden habe, nehme ich einfach mal als gutes Zeichen dafür, dass dieses Blog im Gegensatz zu meinen vorherigen Versuchen letztendlich doch Bestand haben erst im zweiten Anlauf scheitern wird.

Aber Schluss mit der ätzenden Negativdenkerei. Ich bin wieder da und es ist einiges passiert, seitdem ich vor mehr als zwei Monaten überstützt die Koffer, bzw. die Aldiplastiktüte Richtung Griechenland gepackt habe. Nichts allzu aufregendes natürlich. Und es ist wie immer wesentlich mehr *nicht* passiert, was aber ganz dringend hätte passieren sollen bzw. müssen, wenn es nach allgemeinen Notwendigkeiten bzw. dem ginge, was ich mir sonst noch alles für die Zeit vorgenommen hatte.

In diese Kategorie fällt zum Beispiel die Suche nach einem anderen Job (der alte entwickelt sich immer mehr zu einer angenehmen Melange aus unzumutbarer Schinderei und Psychofolter). Desweiteren: Fahrradreperaturen, Farscape-Untertitel-Übersetzungen, Gang nach SF-Community-Canossa, Kontaktaufnahme zu diversen alten Freunden, denen dringend klarzumachen ist, dass ich noch immer wese, Perspektivfindungen inklusive Auslandsreisen und finaler Studienplatzwahl. Und natürlich das Wiederflottmachen des Onlinebankings, um mit meinem nicht vorhandenen Geld 3 Monatsmieten nachzuzahlen. Und meinen Anteil am exorbitant teuren Griechenurlaub. Und einen Ersatz für meine Festplatte (Absturz aus 1m Höhe) sowie meine Digicam (Absturz aus 5m Höhe). Und einen neuer E-Bass. Und Klamotten, die kein Rote-Kreuz-Sack-Flair ausstrahlen. Und einen guten, stabilen Hanf-Strick. All das ist in dieser schönen langen Zeit (großteils nicht zum ersten Mal) nicht geschehen.

Stattdessen war ich zweieinhalb Wochen auf einer miesen, wenig erholsamen, dafür aber mordsteuren Griechenlandexkursion (das Wort "Urlaub" bekomme ich in dem Satz nicht sinnvoll unter) und danach zur Erholung zwei unproduktive Wochen lang zuhause. Und jetzt bin ich wieder hier. *juuubel* <-- *insert Marvin-Gesichtsausdruck here*

Ok, es reicht langsam? Schön. jemand trete mich...

*Autsch*

Danke. Jetzt geht's mir bes... *GAK*

Einmal hätte auch gereicht!

*rennt panisch mit den Armen um sich wedelnd durch das Zimmer und kollidiert mit der Schrankwand*

(Wie schreibt man "Neues" bzw. "neues" nun eigentlich nach n.d.R.?)

6
Jul
2005

Auf ein Neues

(Schreibt man "Neues" jetzt groß oder klein? Die Verwirrung um die neue deutsche Rechtschreibung hält an.)

Da bin ich mal wieder mit einem neuen Weblog-Versuch. Der letzte dieser Art zeichnete sich nicht gerade durch besondere Langlebigkeit aus. Vielleicht klappt's diesmal besser?

Ich habe sehr lange gebraucht, um hier anzukommen. Die Entscheidung für einen Bloganbieter fiel mir nicht gerade leicht - ich habe Freunde bei Livejournal und Blogger.com . Beide Anbieter konnten mich aber von der Ausrichtung und den Features her nicht vollends überzeugen. Außerdem wollte mir einfach kein toller individualistischer phantasievoller geekiger Name für mein Blog einfallen.

Letztendlich hat eine alte Oster-Postkarte von meinen Eltern, die ich heute bei einer dringend notwendigen Entrümpelungsaktion gefunden habe, den Ausschlag gegeben, mal wieder meinen Hintern hoch zu bekommen. Der Spruch passte für mich wie die Faust auf's Auge:

"Ob eine Sache gelingt, erfährst du nicht, wenn du darüber nachdenkst, sondern wenn du es ausprobierst"

Hier bin ich nun also. Vielleicht werde ich mich hier zuhause fühlen. Vielleicht lasse ich auch dieses Blog bald wieder unter einer dicken virtuellen Staubschicht verschwinden.

Versuch macht kluch.
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Bin ab jetzt Toxoplasmaist! Ismen sind klasse! Erklärt...
Wongar (Gast) - 24. Feb, 12:46
On the road and final...
Eventuell sind die Hunde auch einfach irritiert, weil...
chrisi (Gast) - 4. Jan, 16:51
Verwirrtheit der Tiere
Das kann ja noch ganz andere Ausmaße annehmen. So lange...
Manolio (Gast) - 21. Dez, 12:32
Hehehe...sehr lustig,...
Hehehe...sehr lustig, das erinnert mich an unseren...
Kevin (Gast) - 20. Dez, 09:52
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wenisgstens bei dir darf man noch posten ohne login... hab...
memodat - 14. Dez, 12:49

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