Feuchte Träume
Nein, nicht was ihr denkt. Die Überschrift ist bewusst irreführend gewählt, um Bettflüsterer auf eine falsche Fährte zu locken. Jehova! ;-)
Es geht aber sinngemäßg schon um "feuchte Erlebnisse", welche ich in meinen Träumen des öfteren habe, so oft, dass es mir als bemerkenswert auffällt: Ich weine. Es passiert im Traum etwas sehr tragisches und ich fange an, ungehemmt loszuheulen, wie der sprichwörtliche Schlosshund (woher kommt der Spruch "heulen wie ein Schlosshund" eigentlich? Was sind Schlosshunde und warum weinen sie? Ich kenne ja nur Schoßhunde, die nicht weinen, aber auch nicht schnurren, was ihnen gegenüber Katzen beispielsweise ein starkes Sympathiedefizit einbringt...).
Letzte Nacht war ich Severian, der "Held" des "Book Of The New Sun", in welchem ich vor dem Einschlafen noch gelesen habe. An einer Stelle sah ich mein Pferd (der richtige Begriff in Gene Wolfes Welt ist "Destrier") über einen Abgrund gehen und in die Tiefe stürzen. Daraufhin bin ich zusammengeklappt und habe wahre Wasserfälle geheult. Man sollte nun meinen, ein solches Erlebnis wäre zutiefst unangenehm - seltsamerweise ist aber das Gegenteil der Fall. Das Weinen hat im Traum etwas Befreiendes, geradezu Erlösendes - der Schmerz ist ein sehr angenehmer, den man immer tiefer erfahren möchte, indem man sich noch mehr "gehen" lässt. Man möchte gar nicht mehr aufhören zu heulen und den Schmerz der ganzen Welt aus den Tränensäcken drücken...
Ein Kleinkind, das immer wieder scheinbar grundlos losheult, mag das vielleicht nachvollziehen können...
Solche Träume habe ich jedenfalls immer wieder - und es sind wie gesagt schöne, intensive Träume, die nach dem Aufwachen lange nachklingen. Bemerkenswert finde ich mein Traum-Geflenne vorallem deshalb, weil ich in Wirklichkeit seit vielen Jahren nicht mehr richtig geweint habe.
Mir fällt hierbei übrigens noch etwas auf: In gewisser Weise verrate ich meinen eigenen Vorsatz, nichts über mein Gefühlsleben zu erzählen, in der Art, wie man es üblicherweise dem streng geheimgehaltenen Tagebuch anvertraut. Habe ich mich bereits des Webexhibitionismus schuldig gemacht?
Über mein Liebesleben erzähle ich hier jedenfalls nichts, dabei bleibt es! (insofern man voraussetzt, dass es da etwas zu erzählen gäbe)
Es geht aber sinngemäßg schon um "feuchte Erlebnisse", welche ich in meinen Träumen des öfteren habe, so oft, dass es mir als bemerkenswert auffällt: Ich weine. Es passiert im Traum etwas sehr tragisches und ich fange an, ungehemmt loszuheulen, wie der sprichwörtliche Schlosshund (woher kommt der Spruch "heulen wie ein Schlosshund" eigentlich? Was sind Schlosshunde und warum weinen sie? Ich kenne ja nur Schoßhunde, die nicht weinen, aber auch nicht schnurren, was ihnen gegenüber Katzen beispielsweise ein starkes Sympathiedefizit einbringt...).
Letzte Nacht war ich Severian, der "Held" des "Book Of The New Sun", in welchem ich vor dem Einschlafen noch gelesen habe. An einer Stelle sah ich mein Pferd (der richtige Begriff in Gene Wolfes Welt ist "Destrier") über einen Abgrund gehen und in die Tiefe stürzen. Daraufhin bin ich zusammengeklappt und habe wahre Wasserfälle geheult. Man sollte nun meinen, ein solches Erlebnis wäre zutiefst unangenehm - seltsamerweise ist aber das Gegenteil der Fall. Das Weinen hat im Traum etwas Befreiendes, geradezu Erlösendes - der Schmerz ist ein sehr angenehmer, den man immer tiefer erfahren möchte, indem man sich noch mehr "gehen" lässt. Man möchte gar nicht mehr aufhören zu heulen und den Schmerz der ganzen Welt aus den Tränensäcken drücken...
Ein Kleinkind, das immer wieder scheinbar grundlos losheult, mag das vielleicht nachvollziehen können...
Solche Träume habe ich jedenfalls immer wieder - und es sind wie gesagt schöne, intensive Träume, die nach dem Aufwachen lange nachklingen. Bemerkenswert finde ich mein Traum-Geflenne vorallem deshalb, weil ich in Wirklichkeit seit vielen Jahren nicht mehr richtig geweint habe.
Mir fällt hierbei übrigens noch etwas auf: In gewisser Weise verrate ich meinen eigenen Vorsatz, nichts über mein Gefühlsleben zu erzählen, in der Art, wie man es üblicherweise dem streng geheimgehaltenen Tagebuch anvertraut. Habe ich mich bereits des Webexhibitionismus schuldig gemacht?
Über mein Liebesleben erzähle ich hier jedenfalls nichts, dabei bleibt es! (insofern man voraussetzt, dass es da etwas zu erzählen gäbe)
So, 09. Okt, 01:27 - Schlaum
13 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
cpx - Di, 11. Okt, 21:09
Schlossjauler
Ich habe mir stundenlang Gedanken zu deinen Schlosshunden gemacht. Die einzige sinnvolle Theorie ist das Gejaule, das insbesondere kleine Sch(l)osshunde absondern und welches sich durch die Akustik von alten Gemäuern derart potenziert, dass man das Grausen kriegen muss. Ich weiss, ich hab nun wirklich den wichtigsten Part deines Eintrags kommentiert ... aber ich hab wirklich lange drüber nachgedacht!
Nager - Di, 11. Okt, 22:44
Danke, dass wenigstens du dich dieser drängenden Frage annimmst, die mir seit dem Eintrag auch keine Ruhe gelassen hat. Deine Theorie klingt schonmal nicht schlecht. Vielleicht hat der heulende Schlosshund auch etwas mit einem weggesperrten Hund zu tun, der - sozusagen hinter "Schloss und Riegel" - seiner Unzufriedenheit Luft macht?
404 - Di, 11. Okt, 23:04
Hundheulen
"Langanhaltend und herzzerreißend weinen, heulen. Gemeint war ursprünglich nicht der Hund in einem Schloß, sondern ein Hund an einer Kette, der eben viel heulte."
oni-chan - Mi, 12. Okt, 07:23
Verwechselungen
das erinnert mich an einen Fehldruck einer meiner Magic-Karten..
da stand "Blutiges Schloßtier" statt "Blutiges Schoßtier".
da stand "Blutiges Schloßtier" statt "Blutiges Schoßtier".
Bettgeflüster - Mi, 12. Okt, 23:54
soso, falsch fährten... nun komme ich aber, weil mich die fährten meiner referer hierher führen und nicht der titel. und dann gibt es träume, die ich nicht zu deuten vermag, weil ich die person dahinter nicht kenne. und ihr liebesleben, hach, manche geheimnisse soll man, pardon frau, für sich behalten. das steigert die neugier anderer und erhält gleichsam das mysterium.
cheers!
cheers!
Nager - Di, 18. Okt, 00:33
Das ist doch eines der Grundprinzipien des Bloggens überhaupt, oder? Das beiläufige und unaufdringliche Erzählen dieser kleinen persönlichen Dinge aus der Quasianonymität heraus, ohne zu viel von sich selbst preiszugeben. Die Neugierde, mit der man beobachtet, wie andere sich auf dieser Basis langsam ein Bild von der eigenen Person zusammenpuzzeln.
Übrigens empfinde ich es als eine Ehre, so hochkarätigen Besuch in meinen Kommentaren vorzufinden. Und wenn ich dir ein paar Klicks beschert habe, ist das bestimmt auch nicht verkehrt. ;-)
Übrigens empfinde ich es als eine Ehre, so hochkarätigen Besuch in meinen Kommentaren vorzufinden. Und wenn ich dir ein paar Klicks beschert habe, ist das bestimmt auch nicht verkehrt. ;-)
cpx - So, 16. Okt, 17:15
Virtueller Arschtritt
Ich sehe schon wieder 7 Tage ohne neuen Eintrag, was machst du eigentlich die ganze Zeit?
cpx - Mo, 17. Okt, 13:42
*tret*
Kroete - Mo, 17. Okt, 21:07
Irgendwie...
...habe ich das Gefühl, dass dir ARSCHLANGWEILIG ist... ;) Kann das sein?
cpx - Mo, 17. Okt, 23:33
Wenn du mir damit sagen willst, das ich zuviel Geld in Internetcafés investiere, dann stimmt das eindeutig! Dies ist aber ein durchaus interessanterer Zeitvertreib als in meiner WG dahinzuvegetieren oder mit meinen groesstenteils fiesta-geilen ERASMUS-Komillitonen mitzubechern.
Nager - Di, 18. Okt, 00:59
Warum sollte ich dir antworten, wenn ich etwas genauso nichtssagendes auch direkt auf die Hauptseite schreiben könnte? ;-)
Trackback URL:
https://nager.twoday.net/stories/1042489/modTrackback